Mantrailing

Artgerechte Auslastung im Team

Was ist Mantrailing?

Beim Mantrailing geht es um die Suche nach einer Person. Dabei spielt der menschliche Individualgeruch eine entscheidende Rolle.
Als sogenannte Geruchsträger werden anfangs gerne Kleidungsstücke genommen, die nah am Körper getragen wurden. Dies kann beispielsweise ein T-Shirt oder auch nur eine Socke sein. Wichtig ist, dass kein anderer Mensch damit in Berührung gekommen ist. Auf diese Weise ist für den Hund klar, welchem Geruch er folgen soll.

Auf dem Trail kann man es dem Hund einfacher machen, indem die zu suchende Person (der Runner) bewusst immer wieder Gegenstände berührt. Dies kann beispielsweise ein Geländer im Park, ein Busch am Wegesrand oder auch nur ein Tannenzapfen im Wald sein.

Im Jahr 2012 geschah etwas ganz Besonderes. Immer noch ein wissenschaftliches Rätsel:
Das Mensch-Hunde-Team Alexandra Grunow (K9 Suchhundezentrum) stellte mit ihrem Bluthund Hitchcock den Weltrekord im Mantrailing auf. Die Aufgabe war an sich schon schwierig, da der Runner kreuz und quer durch einen täglich gut besuchten Freizeitpark gelaufen war. Es überlagerten sich also nicht nur Spuren tausend anderer Menschen sondern ebenso alte und neue Spuren der zu suchenden Person. Das Erstaunlichste war jedoch der dargebotene Geruchsträger: ein verbranntes (!) Taschentuch. Wissenschaftlich nicht erklärbar – und die Hundenase riecht es doch!

Was macht Spaß am Mantrailing?

Das Schöne am Mantrailing ist, dass man mit seinem Hund eine echte Einheit bildet. Man muss sich als Mensch auf seinen Hund verlassen und ihn „lesen“ lernen, um unterstützend wirken zu können. Beim Mantrailing wird daher nicht nur die gegenseitige Bindung gestärkt. Es macht auch einfach Spaß, gemeinsam etwas zu unternehmen und eine Aufgabe im Team zu meistern. Darüber hinaus bietet die Personensuche eine artgerechte, natürliche Auslastung für den Hund. Der instinktive Jagdtrieb, die Nasenarbeit, wird durch diese Form eine Fährte aufzunehmen und zu verfolgen gefordert und gefördert. Das „Jagen“ allein ist schon eine selbstbelohnende Tätigkeit für den Hund. Verstärkt wird dies noch, wenn beim Auffinden des Runners obendrein mit Leckerchen und verbalem Lob nicht gespart wird.

Was braucht man als Ausrüstung fürs Mantrailing?

An Ausrüstung braucht man gar nicht viel – wetterangemessene Kleidung für Mensch und Tier vorausgesetzt.
Darüber hinaus reichen eigentlich ein gut sitzendes Geschirr und eine Schleppleine. Das Geschirr sollte den Druck über die Brust verteilen. Daher kann man neben den beliebten Julius-K9-Varianten auch Modelle aus dem Zughundesport einsetzen. Die Schleppleine sollte in der Regel ca. 6 bis 8 Meter lang sein, flach, und vor allem gut in der Hand liegen. Was das heißt, ist sehr individuell. Manche HundeführerInnen bevorzugen eher gummierte Leinen mit Grip andere wiederum Leinen aus Biothane oder Fettleder.

Wer bietet Mantrailing an?

Ausgehende von professionellen Rettungshundestaffeln des Deutschen Roten Kreuzes oder des K9-Suchhundezentrums hat sich das Mantrailing mittlerweile auch im Sport- oder Hobbybereich als sog. Fun-Mantrailing etabliert. Daher wird man oftmals auch bei Hundeschulen (u.a. Domstadtpfoten in Köln) oder selbständigen Trainerinnen (z.B. Mantrailing-Challenge in Pulheim) fündig. Je nach Ziel und persönlicher Ambition.

Was mache ich, wenn ich noch mehr erfahren möchte?

Lesen, Filme schauen, im Internet und am eigenen Wohnort recherchieren und vor allem: einfach Ausprobieren!
Wer mag, kann hier schon mal mit dem ersten Stöbern beginnen:
Buch: Grunow, A. & Langkau, R. (2011). Mantrailing. Stuttgart: Kosmos.
Video: Weltrekord Team Grunow-Hitchcok als Filmbeitrag auf YouTube.
Artikel: Weltrekord von Alexandra Grunow & Hitchcock in den News des K9-Suchundezentrums.

Seid ihr ebenfalls begeisterte Mantrailer? Habt Ihr Fragen oder Erfahrungen, die ihr mit uns teilen möchtet? Dann hinterlasst gerne einen Kommentar. Das PaulsPack freut sich auf Nachrichten von euch!

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